Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Ist euch schon mal aufgefallen, dass auf all diesen Zeitschriften, Infobroschüren, Blogartikeln, Reels und TikToks über gesunde und nachhaltige Ernährung niemals eine Leberwurstbreze abgebildet ist?
Ein bisschen schade ist das schon, denn eine Leberwurstbreze ist eindeutig gesund fürs Gemüt. Für meines zumindest. Es gibt Geschmäcker, die einen sofort glücklich machen. Pfisterbrot mit frischer Butter, Emmentaler und scharfem Paprikapulver, nach 22 Uhr, gehört bei mir auch in diese Kategorie.
Das ganze wirklich gesunde Zeug, der Stoff, der unser Stoffwechsel-Uhrwerk antreibt, ist allerdings woanders drin. In Grünzeug!
Alle Welt spricht derzeit von Makronährstoffen, also von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß. Dem Hype nach PROTEINEN sind aktuell keine Grenzen gesetzt. Kohlenhydrate machen bekanntlich dick, und Fett macht Fett, außer das in den Kapseln und das im Fisch. Oder? (Stimmt das überhaupt? Dazu kommen wir noch zu einem anderen Zeitpunkt). So oder so ähnlich wabern Halbwahrheiten und Unwahrheiten durch viele Köpfe.
Völlig übersehen wird dabei, das „Kleingedruckte“. Die vielen lebens- und gesundheitswichtigen Mikronährstoffe, die das große Ganze erst zusammenhalten. Oder besser: am Laufen halten. Am Leben halten!
Irgendwo im Hintergrund in unseren Köpfen ist da noch dieses ganz leise Stimmchen, das wispert: „Ich weiß, ich sollte mehr Gemüse essen.“ Die gute Nachricht: Das Stimmchen hat absolut Recht! Denn es gibt eine Sache, von der kann man nie genug haben: GEMÜSE!
Meine Schülerinnen und Schüler wissen das. Ich freue mich immer sehr, wenn sie nach den ersten Stunden Unterricht mit mir auf (fast) alle Fragen erst einmal mit „…in Gemüse antworten„.
Es gibt natürlich, wie immer, auch Ausnahmen. Bei bestimmten Erkrankungen (z.B. Rheuma) oder Unverträglichkeiten (Histaminintoleranz, Salicylatintoleranz, Fruktoseintoleranz, etc.) sollte man manche Sorten meiden. Aber im Grundsatz enthält Gemüse eine Vielzahl lebenswichtiger Inhaltsstoffe, die für unsere Gesundheit wichtig sind.
Hier sind einige davon und ihre Bedeutung:
- Vitamine: Gemüse enthält verschiedene Vitamine wie Vitamin A, Vitamin C, Vitamin K, und B-Vitamine wie Folsäure. Diese Vitamine spielen eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems, der Förderung des Zellwachstums, der Unterstützung des Stoffwechsels und der Energieproduktion.
- Mineralstoffe: Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kalzium sind in Gemüse enthalten. Sie sind wichtig für die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, die Muskel- und Nervenfunktion, die Blutbildung und die Knochengesundheit.
- Ballaststoffe: Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und regulieren den Stuhlgang. Sie helfen auch dabei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern.
- Antioxidantien: Gemüse enthält eine Vielzahl von Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin. Diese helfen dabei, Zellschäden durch freie Radikale zu bekämpfen und das Risiko von chronischen Krankheiten wie Herzkrankheiten und Krebs zu verringern.
- Phytonährstoffe: Phytonährstoffe sind natürliche Verbindungen in Pflanzen, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten können. Zum Beispiel können Flavonoide das Herz-Kreislauf-System schützen, während Carotinoide die Augengesundheit unterstützen können.
- Wasser: Gemüse enthält einen hohen Wassergehalt, der zur Hydratation beiträgt und wichtig für viele Körperfunktionen ist, einschließlich der Regulierung der Körpertemperatur und des Transportes von Nährstoffen und Abfallprodukten im Körper.
Das alles kann Leberwurstbreze leider nicht.
Jetzt ist es aber auch noch so, dass man möglichst viele verschiedene Gemüsesorten essen sollte, um alle lebensnotwendigen Mikronährstoffe abzubekommen. Stellt euch vor, wir würden Tomaten, Gurken und Zucchini aus dem Programm nehmen… was bliebe dann noch übrig? Das ist jetzt die Stelle, an der „Selbstreflexion“ spannend wird.
All diejenigen, die mich schon eine Weile kennen, oder sogar an einem der Bikini-Booster-Programme teilgenommen haben, kennen die folgende Regel (oder nennen wir sie doch ab heute die goldgrüne Gemüse-Regel):
500g Gemüse pro Tag an mindestens 5 Tagen die Woche.
„Ampelgemüse“ – also alle Farben, quer durchs Gemüsebeet/-fach-/-regal.
Tomate, Gurke und Zucchini zählen nicht.
Na dann: Ihr seid dran. Ein Versuch ist es wert, oder?!
All you can eat!
Ich hätte Euch eigentich bereits im Mai gerne den ersten Newsletter geschickt. Aktuell bin ich aber mit dem technischen Chaos im Backend noch überfordert. Es wird also mindestens Juni werden.
Nichtsdetsotrotz bekommt Ihr heute einen Überlick über das „Ampelgemüse“ im Mai.
Saison haben aktuell:
Freiland:
Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Kohlrabi, Lauch, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Spargel, Spinat, Zwiebeln, Blattsalate aller Art
Geschützter Anbau oder unbeheiztes Gewächshaus:
Erdbeeren, Chinakohl, Fenchel, (Gurken), Kohlrabi, Karotten, Paprika (frühe Sorten), Sellerie, Speiserüben, Spitzkohl, Tomaten, Weißkohl, Blattsalate
Lagerware:
Äpfel, Chicoree, Kartoffeln, Rote Beete, Rotkohl, Sellerieknollen, Weißkohl, Wirsing, Zwiebeln
Auch wenn es (noch) keinen Newsletter gibt, spielen wir heute die erste Runde „Gemüse-ABC“. Ihr votet für eine Sorte, und ich poste ein Rezept dazu.
Zur Auswahl stehen heute für den Mai:
A) Blattsalate
B) Blumenkohl
C) Brokkoli
Ich freue mich auf Euer Voting und gehe jetzt mal Ampel-Naschub shoppen.
Sonnige Grüße!
Eure Isa***