Liebe Ladies,
mir geht es ja immer, oder oft, ganz genau wie Euch.
Ich schreibe immer in die Mails und Posts und persönlichen Ratschläge und Pläne: „Nicht wiegen. Nur alle 4 Wochen!“
Diejenigen, die mich schon ein bisschen kennen, wissen: ich bin Miss Undiszipliniert in Person.
Wenn es dafür einen Orden gäbe…
Jetzt hab‘ ich mich doch glatt mal wieder selber erwischt.
Bei einer neuen Marotte:
Die Waage steht bei uns im Badezimmer neben der Toilette.
Wer ahnt wie oft ich da drauf stand?
Mit welchem Ergebnis? Null!
Aufgefallen ist es mir letzten Freitag.
Ich war mit einer Freundin zum Sushi-Essen verabredet.
Vor der Verabredung: Duschen – dann auf die Waage.
Nach dem Sushi und 3 alkoholfreien Weißbier am späten Abend – ca. 3 Stunden später – wieder auf die Waage.
Ergebnis:Plus 2,5 kg.
WTF!
Da fiel mir auf:
WAS MACHST DU DENN DA FÜR EINEN SCHWACHSINN???!
Sieht also folgendermaßen aus – bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege:
Wiegen Tag 1:
Uaaaaah! Ich bin zu fett!
> heute gibt’s kein Abendessen
Wiegen Tag 2:
Nix essen bringt nix wie man sieht!
Also: Diät. Bikini-Booster. Ein Special. Das zieh ich jetzt durch. Und mehr Cardio.
Wiegen Tag 4:
Na also. 500g. Geht doch!
(Später am Abend eine halbe Tafel Schokolade)
Wiegen Tag 5:
Pah! Also an dem bisschen Schokolade kann es ja wohl nicht gelegen haben!
Bringt alles nix! Ich mach jetzt low carb! und nur 1000 kcal. Weiß ja keiner.
Wiegen Tag 6:
Naja, gestern bei der Oma Schweinebraten mit Knödeln, kann ja nicht anders sein.
Morgen wieder im Plan.
Wiegen Tag 7:
Uaaaaah! Ich bin zu fett!
> heute gibt’s kein Abendessen
…und so weiter…
Der Haken ist:
wir schauen so oft nach außen.
Auf die Uhr. Auf das Handy. In den Fernseher. In die App. Auf die Waage.
Lassen uns vorschreiben, vorzählen, vortanzen, vorbeten.
Die Lösung könnte sein:
wir schauen mal nach innen.
Was mache ich eigentlich wirklich? Hab ich heute schon Gemüse gegessen? Und wenn ja wieviel? Wieviel sind eigentlich 500g? Wie ist es mit den Proteinen? Wo sind die nochmal drin? Was muss ich eigentlich noch einkaufen? Hab ich überhaupt Hunger? Was mache ich eigentlich gerade schon wieder am Kühlschrank? Was hab‘ ich heute schon alles gegessen? Und warum kann ich mich nicht daran erinnern? Wie fühle ich mich? War ich schon draußen an der frischen Luft? Was ist mein Ein-Was-Schönes für heute? Habe ich denn schon eines? Geh ich mal früher ins Bett? ….
Ergänzend zur Februar-Challenge kommt nun hier folgende Anregung:
Stellt die Waage auf den Kleiderschrank.
So wie ich.
Am 28. Februar kommt sie wieder runter.
Das sind genau 4 Wochen.
Und für mich 616 Burpees später.
Abgewogen wird zum Schluß.
Eure Isa***
Das mit der Waage könnte ich sein. Jeden Morgen steuert es meine Laune. Eingesetzt ahnen die Lösung, Dauerfrust.
Ich mach mit. Vier Wochen.
Hallo Isa und danke für den hilfreichen Artikel! Abnehmen ist ein langfristiger und komplexer Prozess und du hast vollkommen Recht- mit dem Wiegen setzt man sich nur unnötig im Stress und das sagt eigentlich nichts aus. Ich glaube auch, dass 1-2 Mals im Monat vollkommen ausreichen sind.
Viel Erfolg und ich freue mich auf deine nächste Beiträge!
Liebe Grüße Dorka
Hey Isa,
Diesen ewigen „Wiegen-Selbstverurteilen-Hungern“-Zyklus kenne ich gut. Wie toll zu lesen, dass es auch anderen so geht!
Er hat mich ehrlich gesagt jahrelang beherrscht und mir ziemlich viel Schmerzen bereitet… Damals hätte ich dich und deine Aufforderung, die Waage auf den Schrank zu stellen, gut gebrauchen können. 😉
Was mir letztendlich geholfen hat? Ich hab mit dem Strongmantraining begonnen. Wenn man Fässer und Atlas-Steine hebt, die mehr wiegen als man selbst, verschiebt das den Fokus: Ich verlasse mich seitdem viel mehr darauf, wie ich mich FÜHLE (Stark? Ausgeschlafen? Oder eher übermüdet?), als darauf wie ich aussehe, oder was ich wiege.
Ich habe durch das Training in 18 Monaten 20 Kilo zugenommen. Mich davon frei zu machen, dass ich auf einmal Kleidergröße 42 statt 38 trage, was eine kleine Herausforderung. 😉
Was ich sagen will: Schau nicht nur auf die Waage, sondern darauf, wie du dich fühlst und was dein Körper kann!
Danke für deinen Artikel und dafür, dass du starken Frauen hilfst, weg vom Kleidergrößendenken zu kommen. 🙂
Alles Liebe
Sarah