Liebe Leserin, lieber Leser,
dieses Bild entstand im März 2019. Ich hatte es auf meinem Instagram-Profil gepostet. Damals war ich überzeugt, dass eine histaminarme Diät die Lösung meiner Probleme sein würde. Das war auch nur logisch, denn wenn ich mich histaminarm ernährte, ging es mir nicht ganz so schlecht wie bei einer „normalen“ Ernährung.
Ich war zunehmend geplagt von einer Vielzahl an Symptomen: Kraftlosigkeit, Erschöpfung, Migräneanfälle, Muskelschmerzen, Nervenschmerzen, Periodenschmerzen, Bauchschmerzen, Gewichtszunahme, und ein nicht heilen wollender, extrem schmerzhafter Fersensporn auf beiden Seiten.
Dass unsere Ernährung zu circa 80 % unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden, unsere Leistungsfähigkeit und unsere Lebensqualität beeinflusst, weiß ich nur zu gut. Also war es für mich logisch, eine Lösung im Rahmen meines Spezialgebietes zu suchen. Vor allem, weil mir alle Ärzte, die ich besucht hatte, erklärt haben, ich wäre gesund und hätte eventuell „nur Stress“.
Dass irgendetwas massiv im Argen lag, wusste ich die ganze Zeit. Aber meine Blutwerte gaben keine relevante Aussage her, die das Gegenteil bewiesen hätten. Nicht einmal zwei Jahre nach Beginn der Misere, wie du in meinem Blogartikel von Januar 2020 nachlesen kannst. Wobei ich an dieser Stelle schon einmal vorgreifen möchte auf einen meiner nächsten Artikel: Bei den Blutwerten kommt es vor allem auch darauf an, wonach man sucht! Wenn ich die Nadel im Heuhaufen suche und dafür checke, ob das Bett ordentlich gemacht ist, komme ich auch nicht weit (im übertragenen Sinn). Aber dazu ein andermal mehr.
Was essen bei Histaminintoleranz? Die Histamin-Falle und Kreuzallergien
Zurück zur Histaminintoleranz und der passenden Diät…
Frage: „Was essen bei Histaminintoleranz?“
Antwort: „Wenn’s schmeckt, spuck’s aus.“
Das klingt übertrieben, aber so ähnlich ist es.
Lebensmittel, die du bei Histaminintoleranz vermeiden solltest:
- Gereifte Käsesorten: Besonders Parmesan, Gouda, Emmentaler und andere gereifte Käsesorten enthalten hohe Mengen an Histamin
- Gepökelte und verarbeitete Fleischwaren: Wurstwaren wie Salami, Schinken und luftgetrocknete Wurst enthalten oft viel Histamin und Konservierungsstoffe.
- Fisch und Meeresfrüchte: Besonders gereifter oder konservierter Fisch wie Thunfisch, Sardinen und Muscheln können bei Histaminintoleranz Beschwerden auslösen.
- Fermentierte Lebensmittel: Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Kombucha und andere fermentierte Produkte sind reich an Histamin und sollten bei Histaminintoleranz gemieden werden.
- Alkoholische Getränke: Wein, Bier und Sekt enthalten oft hohe Histaminmengen und können Symptome verschlimmern.
- Bestimmte Früchte: Bananen, Avocados, Erdbeeren, Zitrusfrüchte und Ananas sind bei Histaminintoleranz häufig problematisch.
- Verarbeitete Lebensmittel: Fertiggerichte, Snacks und Lebensmittel mit Konservierungsstoffen, Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern solltest du vermeiden.
- Essig und essighaltige Produkte: Salatdressings, eingelegtes Gemüse und andere Essigprodukte enthalten Histamin und können Beschwerden verstärken.
Und dann sind da noch die Lebensmittel, die Kreuzallergien auslösen können. Dazu schreibe ich bei Gelegenheit noch einen eigenen Artikel, aber hier mal ein kurzer Überblick:
Kreuzallergien bei Histaminintoleranz: Welche Lebensmittel können Reaktionen auslösen?
Kreuzallergien treten auf, wenn das Immunsystem auf ähnliche Eiweißstrukturen in verschiedenen Lebensmitteln reagiert. Das bedeutet, dass Menschen mit bestehenden Allergien gegen bestimmte Pollen oder Nahrungsmittel auch auf andere, scheinbar unzusammenhängende Lebensmittel reagieren können.
Häufige Kreuzallergien bei Histaminintoleranz und Allergien:
- Obst und Gemüse: Äpfel, Birnen, Kirschen, Pfirsiche, Nektarinen, Melonen, Karotten, Sellerie und Paprika können bei Pollenallergikern Kreuzreaktionen auslösen.
- Nüsse: Haselnüsse, Mandeln und Cashews sind häufige Kreuzreaktionspartner bei Nussallergien.
- Getreide: Bei einer Glutenunverträglichkeit oder Weizenallergie können Reaktionen auf Weizen und verwandte Getreidesorten auftreten.
Diese Liste ist unvollständig! Ich gehe in einem separaten Atikel genauer darauf ein.
Warum sind Kreuzallergien bei Histaminintoleranz relevant?
Da bei einer Histaminintoleranz die Verträglichkeit bestimmter Lebensmittel individuell sehr unterschiedlich sein kann, ist es besonders wichtig, mögliche Kreuzreaktionen zu kennen. Sie können Beschwerden verstärken oder auslösen, wenn du Lebensmittel konsumierst, auf die dein Immunsystem reagiert.
Und dann sind da natürlich nicht nur Weizen, Omega-6-Fettsäuren und alle anderen Lebensmittel, die säurebildend und/oder entzündungsfördernd wirken.
Na bravo! Irgendwann saß ich noch vor Reis und gedämpften Karotten. Die einzigen beiden Lebensmittel, von denen ich keine Bauchschmerzen bekam. Ich erinnere mich noch an einem Abend, an dem ich für meine Familie gekocht hatte und weinend vor meinem eigenen, farblosen Teller saß. Erschöpft, frustriert, hungrig, mit all meinen Symptomen, ohne Lösung.
In den darauffolgenden Monaten, sogar Jahren, bin ich dann auf „Tauchstation“ gegangen. Ich konnte einfach nicht mehr. Meine Kraftlosigkeit stieg ins Unermessliche. Irgendwann konnte ich nur noch liegen, bis auf sehr wenige Aktivitäten pro Tag. Ich war arbeitsunfähig.
Darmgesundheit und Histaminintoleranz: Die wahre Ursache verstehen
Was ich jetzt schreibe, darf auf keinen Fall als Pauschalaussage verwendet werden. Aber bei mir war es so: Die Histaminintoleranz war nur ein Symptom.
Die Bedeutung der Darmgesundheit bei Histaminintoleranz: Warum ein gesunder Darm entscheidend ist
Die Darmgesundheit spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Histaminintoleranz. Der Darm ist maßgeblich an der Regulation und dem Abbau von Histamin beteiligt, insbesondere durch das Enzym Diaminoxidase (DAO). Wenn der Darm gesund ist, arbeitet dieses Enzym optimal, um überschüssiges Histamin abzubauen und Symptome zu verhindern.
Bei Darmproblemen wie Reizdarmsyndrom, Darmflora-Ungleichgewicht (Dysbiose) oder einer durchlässigen Darmwand (Leaky Gut) kann die Produktion von DAO gestört sein. Das führt dazu, dass mehr Histamin im Körper verbleibt, was zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Hautreaktionen, Verdauungsproblemen und anderen Symptomen einer Histaminintoleranz führen kann.
Daher ist die Förderung einer gesunden Darmflora und die Pflege der Darmgesundheit essenziell bei der Behandlung von Histaminintoleranz. Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, probiotische Lebensmittel, eine ballaststoffreiche Ernährung und der Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel können helfen, den Darm zu stärken und die Symptome zu lindern.
Dafür war es bei mir allerdings schon zu spät. Mein Leaky Gut, mein ME/CFS, meine Mitochondriopathie waren schon so weit fortgeschritten, dass ich selber nicht mehr weiterkam. Aber auch dazu nach und nach mehr.
Mein wichtigster Rat an dich: Hör auf deinen Körper!
Was ich dir heute als wichtigen Rat mitgeben will: Vertrau auf dein Körpergefühl und hör nicht auf zu suchen! Google ist bei komplexen chronischen Erkrankungen meist kein guter Ratgeber. Die Schulmedizin auch nur sehr (!) begrenzt. Es braucht erfahrene Komplementärmediziner, Mut, Geduld und zugegebenermaßen auch ausreichend finanzielle Mittel. Denn das Gesundheitssystem lässt Kassenpatient:innen in diesen Angelegenheiten links liegen.
Der beste Satz, den ich auf meiner Suche zum Thema Histaminintoleranz gehört habe, war: „Histaminintoleranz? Was soll das sein? Das ist doch nur eine Modeerscheinung.“ Er kam von einer jungen Ärztin in einer großen Münchener Klinik für Allergologie. Dort wurde ich auf alle möglichen Allergien getestet. Für einen Test auf Fisch und Muscheln (von denen ich weiß, dass ich allergisch reagiere) hätte ich zwei Tage stationär ins Krankenhaus kommen sollen und sowohl verschiedene Fischsorten als auch Muscheln selbst mitbringen. Ich habe dankend abgelehnt. Aber das ist nur eine der vielen Kuriositäten, die ich in den letzten Jahren erlebt habe.
Wer an Heuschnupfen oder anderen Allergien leidet, kann sich auf jeden Fall die oben beschriebenen Listen durchsehen. Vor allem der Teil mit den Kreuzallergien ist sehr relevant. Vielleicht hilft es ja dem oder der einen oder anderen.
Du leidest auch unter unerklärlichen Symptomen?
Du hast ähnliche Symptome oder fühlst dich von der Schulmedizin nicht gehört?
Lass mir einen Kommentar da oder schicke mir eine Nachricht. Ich bin sicher, es geht (zu) vielen, wie mir?!
Wenn Du Allergikerin oder Allergiker bist, dich Verdauungsprobleme plagen, Du erschöpft bist, oder Dich andere Symptome plagen, kann ich gerne gezielte Ernährungsberatung anbieten, die wirklichen Ursachen findet und ganzheitlich angeht. Vereinbare jetzt ein kostenloses Erstgespräch mit mir, damit wir gemeinsam schauen können, wie du wieder zu deiner vollen Energie und Lebensqualität findest.
[Hier klicken für dein kostenloses Ernährungsberatungs-Erstgespräch!]
